CHU Beschreibung

Ein „CHU“ (Concours Hippique Universitaire) oder auch Studentenreitturnier, ist ein Hochschulvergleichswettkampf, bei dem Mannschaften verschiedener Universitäten in den Disziplinen Dressur und Springen gegeneinander antreten. Doch was braucht man überhaupt, um an einem solchen CHU teilnehmen zu können?

  • Eine Turnierausstattung
  • Gute Stimmung
  • Großes Reitabzeichen
  • Aber: kein Pferd !!!

Richtig gelesen, es wird kein eigenes Pferd benötigt – wie das? Die ausrichtende Reitgruppe stellt die Pferde für das CHU, sodass man als Reiter ausschließlich auf fremden Pferden reitet – eine wesentliche Besonderheit der Studentenreiterei. Doch wie läuft so ein CHU überhaupt ab? Zunächst reisen alle Teilnehmer am Freitagabend an, eine Mannschaft besteht dabei immer aus drei Reitern, die meist von mehreren Reitgruppenmitgliedern das Wochenende unterstützt und angefeuert werden. Übernachtet wird für gewöhnlich in Turnhallen, hier treffen nach und nach die verschiedenen Mannschaften aus ganz Deutschland ein. Ein Studentenreitturnier besteht meist aus 12 Mannschaften, wobei 9,15 und 18er CHUs auch möglich sind, wobei die ausrichtende Reitgruppe selber nicht teilnimmt. In der Turnhalle angekommen richtet man sich mit seiner LuMa (Luftmatratze) erstmal für das Wochenende ein und bereitet sich für die Party vor. Denn am Eintreffabend gibt es immer eine Mottoparty, für die man sich entsprechend verkleidet.

Nach einer durchtanzten Nacht geht es dann am nächsten Morgen in die Turnierklamotten und auf zur Reitanlage, wo erstmal gefrühstück wird. Denn bei einem CHU kauft man sich vom Veranstalter ein Essenspaket und wird dann das ganze Wochenende rundum versorgt, von Frühstück, über Mittag- und Abendessen. Währenddessen zieht man sein Los für die erste Prüfung: eine Mannschafts-A-Dressur, bei dem das Los entscheidet, welche Pferde man reitet und an wie vielter Stelle. Das Ganze läuft nämlich so ab: eine Pferdegruppe bestehend aus drei Pferden wird von drei unterschiedlichen Mannschaften geritten. Wer die Pferde als erstes, zweites oder drittes reitet, entscheidet das Los. Die Pferde werden dabei von ihren Besitzern warmgeritten und vorgestellt, anschließend übernehmen die ersten Reiter die Pferde und haben 3-4 Minuten Zeit, sich auf die Pferde einzustellen, bevor die Prüfung beginnt und die Richter die Noten verteilen. Da es sich um ein KO-Verfahren handelt, kommt nur derjenige in die nächste Runde, der auf seinem Pferd die höchste Note hat. Wenn man also auf seinem Pferd zum Beispiel eine 7.8 hat, der zweite Reiter eine 6.7 und der dritte eine 7.7, dann darf man in die nächste Runde: die L-Trense, wonach dann eine L-Kandare folgt und das Finale ist schlussendlich eine M-Dressur, bei dem nur noch zwei Finalisten gegeneinander um den Sieg reiten.

Nach dem Reiten gibt es am Nachmittag meist noch ein kleines Rahmenprogramm, was häufig aus kleinen, lustigen Spielchen besteht. Nach dem Abendessen geht es dann zurück in die Turnhalle, wo viele ein kleines Nickerchen machen, bevor es dann auf die zweite Party am Samstagabend geht.

Sonntags steht dann Springen auf dem Programm: Auch hier gibt es dasselbe System und man reitet von A-Springen (was meist eher auf E Niveau aufgebaut ist), über zwei L Runden bis ins Finale auf M Niveau. Jeder Reiter muss auf einem Studententurnier mindestens eine A Dressur und ein A Springen absolvieren, je nach Ergebnis geht es dann in den Runden weiter. Am frühen Sonntagnachmittag ist dann meist der sportliche Teil beendet und es folgt die Siegerehrung der besten Reiter in Dressur, Springen und der kombinierten Wertung, sowie die Mannschaftsplatzierung, wobei es für die Platzierten neben Ruhm und Ehre verschiedene Ehrenpreise (keine Geldpreise) gibt. Nachdem man es geschafft hat, alle Sachen inkl. Ehrenpreise ins Auto zu stopfen, geht es wieder auf den Weg in Richtung Heimat.

Insgesamt verbringt man ein sehr lustiges, partyintensives Wochenende miteinander, mit ganz viel guter Laune, guten Partys und guter Stimmung. Wer einmal vom CHU-Fieber befallen wurde, kommt davon meist nicht mehr los 😉

Hier nochmal der Ablauf und die wesentlichen Infos zusammengefasst

  • Freitagabend:   Eintreffabend (Motto-Party)
  • Samstagvormittag:   Dressur
  • Samstagabend:   Party
  • Sonntag:   Springen & Siegerehrung

 

  • Es treten 9, 12, 15 oder 18 Mannschaften gegeneinander an
  • Jede Mannschaft besteht aus 3 Teilnehmern
  • Jeder Teilnehmer muss Dressur UND Springen reiten
  • KO-System: Schwierigkeitsstufen: A – L* –  L**(Kandare) – M
  • Jede Runde ein neues Pferd
  • 3-4 Minuten/ 2 Probesprünge Zeit um sich an das Pferd zu gewöhnen